21 August 2011

Lesen macht klug und schoen 433 - Sylvie Neeman Romascano - Nichts ist geschehen

Sylvie Neeman Romascano - Nichts ist geschehen

Roman

 

Rotpunktverlag, Zürich 2010

ISBN-13 9783858694126
19,50 EUR
 

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 »Man könnte glauben, es genüge ein Fenster, an das man den Kopf legt, und sie setzen sich in Bewegung, die großen Gedanken der Zugreise.«


Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. Irgendwo in der Schweiz erhält eine Frau einen Anruf aus Süditalien - ihr Vater liegt im Sterben. Hals über Kopf nimmt Dora den Zug, und eine Reise mit "besonderen Vorkommnissen" beginnt. In Mailand verpasst sie ihren Anschluss, wo es doch möglicherweise um unwiederbringliche Minuten geht. Und der nächste Zug wird wegen eines Unglücks stundenlang auf freiem Feld stehen bleiben. Im Speisewagen dann hat Dora, eigentlich in Richtung Trauer unterwegs, eine - vielleicht schicksalhafte - Begegnung. Sie trifft auf Francesco, steigt mit ihm auf halber Strecke aus, und sie verbringen zusammen die Nacht. Fügung oder Absicht, ihr Elternhaus erreicht Dora, als schon alles zu spät ist;ihr Vater ist längst begraben und die Familie schon wieder in alle Himmelsrichtungen verstreut.






Sylvie Neeman Romascano wurde 1963 in Lausanne geboren, wo sie nach der Schulzeit ein Literatur- und Philosophiestudium ab­solvierte. Heute ist sie Redak­­teurin von Parole, der Zeitschrift des Institut suisse Jeunesse et Médias, und bespricht für Le Temps Kinder- und Jugend­lite­ratur. Sie lebt mit ihrer Familie in Montreux.
Ihr Debüt Nichts ist geschehen, das 2010 im Rotpunktverlag auf Deutsch erschienen ist (übersetzt von Claudia Steinitz), wurde mit dem Prix Bibliomedia Suisse ausgezeichnet.


 -Presseecho-

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 26.05.2010 

Diese Autorin merkt sich Martin Zingg. Derart leicht und doch präzis erzählt ihm Sylvie Neeman Romascano von einer heftigen, lautlosen Krise einer jungen Frau, der es nicht gelingt, ein klares Selbstbild zu bekommen. Außergewöhnlich erscheint dem Rezensenten Neeman Romascanos Fähigkeit, Wahrnehmung und Reflexion ihrer Figur einander beständig ablösen zu lassen. Laut Zingg befördert das die Spannung und dient der Charakterisierung der Heldin. Dafür dass ihn auch der Stil in diesem Roman überzeugt, sorgt auch Claudia Steinitz' Übersetzung, die noch die kleinste Schattierung elegant wiedergibt, wie es hier heißt.

 »Bis in die Dialoge hinein ist der Roman von einer grossartigen stilistischen Eleganz – was in der deutschen Übersetzung Claudia Steinitz zu verdanken ist. Ihre Fassung gibt noch die kleinsten Schattierungen wieder, mit welchen die Autorin zwischen verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung und Reflexion wie beiläufig changiert. Mit diesem Roman hat Sylvie Neeman Romascano 2001 debütiert; man wird ihr gerne auf der Spur bleiben.«
Martin Zingg, NZZ online
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»In einer ergreifenden, klaren Sprache vermag es die Autorin, diese Zugreise, die auch in die Vergangenheit führt, zu einem großen literarischen Erlebnis zu machen.«
Cornelia Wolter, Kölner Stadt-Anzeiger

»Eine Frau erzählt nur von zwei Zugreisen, eine hin, nach Süditalien, zum sterbenden Vater, eine zurück in die Schweiz, und es ereignet sich das Wunder der Literatur: Jeder Satz lässt aufhorchen.
Das Alltägliche wird lustig, traurig und bedeutend. Es geht u.a. um die Frage, wie weit wir Anteil nehmen können am Schicksal und am Unglück anderer.
Die Autorin, Sylvie Neeman Romascano, lebt in Clarens bei Montreux, arbeitet als Redakteurin und Rezensentin, hat nur diesen einen Roman geschrieben und ist bisher vom deutschsprachigen Feuilleton übersehen worden.«
Felix Schneider, DRS 2, 52 Beste Bücher
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»Von ihrem literarischen Debüt, im Original bereits 2001 erschienen, wusste man in der Deutschschweiz bisher nichts. Umso schöner ist die Überraschung, die dieses zarte und doch zupackende Buch bietet. Die Sprache behält ihren Fahrtwind auch in der deutschen Übersetzung von Claudia Steinitz.«
Christine Lötscher, Tages-Anzeiger

»Das distanzierende »man« kennzeichnet ihr Selbstgespräch. Es ist der Versuch »sich selbst zu entfliehen« – ein vergeblicher Versuch. Erst die Begegnung mit Francesco öffnet flüchtig ein Fenster zum erzählenden »Ich«. Dieser diskrete Dreh verleiht der Prosa ihren unverkennbaren Reiz.«
Beat Mazenauer, Schweizer Monatshefte

»Das Buch ist nie langweilig, es hat keine überflüssige Seite drin. Sehr lesenswert!«
Cornelia Galli, Radio Munot

»Sylvie Neeman Romascano erzählt in ihrem Roman vielerlei Geschichten: Die einer Familie, einer Reise, von der Gleichzeitigkeit der Geschehnisse – und eine Liebesgeschichte, deren Fort- und Ausgang im Ungewissen bleibt, weil die beiden Menschen, die einander begegnen, vor dem entscheidenden Schritt zurückscheuen. So verharren sie im Zustand des Vorläufigen und Nichtendgültigen, wie bei einer Zugreise, die, zumindest solange sie dauert, von aller Verantwortung entbindet.«
Christopher Zimmer, Surprise


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