28 August 2012

Lesen macht klug und schoen 753 - Manfred Spitzer - Digitale Demenz

Ziehen wir mit den Digital Natives eine in ihrer Aufmerksamkeit gestörte Generation auf? Digitale Demenz auf dem Vormarsch:

Manfred Spitzer - Digitale Demenz
Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen


Digitale Demenz

Droemer Knaur Verlag
ISBN 978-3-426-27603-719,99 Euro
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Digitale Medien nehmen uns geistige Arbeit ab. Was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, wird heute von Computern, Smartphones, Organizern und Navis erledigt. Das birgt immense Gefahren, so der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer. 

Die von ihm diskutierten Forschungsergebnisse sind alarmierend: Digitale Medien machen süchtig. Sie schaden langfristig dem Körper und vor allem dem Geist. Wenn wir unsere Hirnarbeit auslagern, lässt das Gedächtnis nach. Nervenzellen sterben ab, und nachwachsende Zellen überleben nicht, weil sie nicht gebraucht werden. 
Bei Kindern und Jugendlichen wird durch Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert. 
Die Folgen sind Lese- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste und Abstumpfung, Schlafstörungen und Depressionen, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und sozialer Abstieg. 
Spitzer zeigt die besorgniserregende Entwicklung und plädiert vor allem bei Kindern für Konsumbeschränkung, um der digitalen Demenz entgegenzuwirken.



Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, geboren 1958, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie und habilitierte sich anschließend für das Fach Psychiatrie. Zweimal war er Gastprofessor an der Harvard University. Er leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter die Bestseller "Lernen" und "Vorsicht Bildschirm!". Auf Bayern Alpha moderiert er wöchentlich die Sendereihe "Geist & Gehirn". Manfred Spitzer ist einer der bedeutendsten deutschen Gehirnforscher. Kaum jemand kann wissenschaftliche Erkenntnisse derart unterhaltsam und anschaulich präsentieren. bei facebook


Presse:
SWR 2 | 03.08.2012
"Der renommierte Ulmer Hirnforscher Manfred Spitzer tritt seit jahren mit Blick auf den Computer als Mahner und Warner auf."




WDR Westart | 31.07.2012
"Zu viel Fernsehen, Surfen im Internet und Spielen am Computer oder an der Playstation macht unsere Kinder fett, aggressiv und blöd - so lautet die steile These des renommierten Hirnforschers und Neurobiologen Manfred Spitzer."




Manfred Spitzer: Digitale Demenz auf dem Vormarsch : Unternehmen, die ohne digitale Medien auskommen – diese Vorstellung ist heute nahezu undenkbar. PC, Smartphone, Tablet & Co. sind feste Bestandteile der Arbeitswelt. Diese Entwicklung fördert zwar vermeintlich die Leistungsfähigkeit der Betriebe, kann aber langfristig die geistige Gesundheit der Mitarbeiter gefährden, ist Prof. Dr. Manfred Spitzer überzeugt. Der bekannte Psychologe erklärt am Mittwoch, 26. September, auf der Messe Zukunft Personal in Köln, warum ständiger Gebrauch von moderner IT „digitale Demenz“ hervorruft und was Personalverantwortliche dagegen tun können.
„Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Studien, die belegen, dass digitale Medien unser Gedächtnis beeinträchtigen können“, sagt Prof. Dr. Manfred Spitzer. Der Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie an der Universität Ulm spricht dabei auch von „digitaler Demenz“. Den Begriff verwenden koreanische Ärzte seit 2007, um ein Syndrom zu beschreiben, das sie bei Menschen ab einem Alter von etwa 20 Jahren beobachtet haben, die sehr viel Zeit mit Computer und Internet verbringen: Störungen von Merkfähigkeit und Konzentration, Schwierigkeiten beim Lesen eines Textes, Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Motivationslosigkeit. http://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/article/2012/08/02/1343880345-manfred-spitzer-digitale-demenz-auf-dem-vormarsch.html






Dem kann man eigentlich zustimmen. Es ist eine andere Formulierung von Peter Bieris Aussage Gebildet sein, heisst Proportionen zu kennen (Biblionetz:a00978). Die Frage ist nur, welche Rolle digitale Medien dabei spielen. Dumm ist dann aber, dass Manfred Spitzer bereits auf der zweiten Seite der Einführung seines Buches ein Rechenfehler unterläuft. Er zitiert aus dem Forschungsbericht Computerspielabhängigkeit im Kindes- und Jugendalter (Biblionetz:t14189) von Rehbein et al. (2009) die Mediennutzung von Neuntklässlern in Deutschland im Jahr 2009: weiterlesen hier: http://wiki.doebe.li/Beat/SpitzersDigitaleDemenz

Manfred Spitzer, Gehirnforscher: 




LeserInnenstimmen:

Der Mann spricht mir aus der Seele!!!
„Als Mutter von vier Kindern (17, 16, 12 und 8 Jahre) habe ich jeden Tag den Kampf gegen die Medien zu bestehen. Es entstehen Streits über die Nutzung der beiden vorhandenen Computer in unserem Hause, die ich schlichten muss. Bei den beiden Älteren hat die Mediennutzung erst spät angefangen - nur Sandmännchen als sie sechs Jahre alt waren, für fünf Minuten. Dieses bei den beiden Jüngeren ebenso durchzuhalten, war schlichtweg unmöglich! Ich kam gegen das WEB nicht mehr an. Ich denke, dass das vielen Eltern so ergeht. Das, was ich als Hausfrau und Mutter als Folge des Medienkonsums meiner Kinder intuitiv gespürt habe, wird nun - endlich - von einem Neurowissenschaftler bestätigt! Der Author spricht mir aus der Seele! Ich werde nicht mit dem Verständnis meiner Kids bezüglich der drohenden Demenz ihrer Intelligenz als Folge der exessiven Mediennutzung rechen können, werde sie jedoch versuchen darüber aufzuklären und an ihren "Verstand" appellieren, ihren Medienkonsum einzuschränken. Dies ist besonders bei den beiden Kleinen wichtig!!! Vielen Dank Herr Spitzer!!!” http://www.droemer-knaur.de/buecher/Digitale+Demenz.7783008.html?ansicht=leserstimmen&



pressetext: Praktisch jeder ist heute online, dank Smartphone sogar ständig. Sie machen eine Krankheit daraus und nehmen viel Gegenwind in Kauf. Wofür?
Spitzer: Ich pathologisiere nicht, sondern stelle fest: Wo es Wirkungen gibt, sind auch Risiken und Nebenwirkungen. Digitale Medien erledigen geistige Arbeit für uns und nehmen uns das Denken ab, ähnlich wie uns das Auto körperliche Arbeit abnimmt. Als Neurowissenschaftler weiß ich, dass man völlig ausschließen kann, dass das keine Auswirkungen auf das Gehirn hätte. Genauso wie unser Körper durch die passive Lebensweise nun auf Joggen und Fitness-Center angewiesen ist, ist auch das Gehirn ein dynamisches Organ, das bei ausbleibendem Input verfällt. pressetext: Aber was hat das mit Demenz zu tun?
Spitzer:
Demenz heißt Abstieg. Steigt man von der Spitze eines Berges herab, so dauert das umso länger, je höher der Berg ist. Ebenso entscheidet sich auch der Zeitpunkt des Einsetzens einer Demenzerkrankung dadurch, wie gut die Bereiche des Gehirns zuvor durch die ständige Nutzung ausgebildet und trainiert wurden. 
Wer hier wenig hat, verliert es früher. Zudem beschleunigen die Medien den Abstieg: Indem Maschinen etwa Updates selbst vornehmen oder E-Mails, Postings und SMS sofortige Reaktion erfordern, sind wir nicht mehr Herr über unser Tun. Diese Kontrollabgabe führt zu Stress, der wiederum Nervenzellen im Gehirn absterben lässt. http://www.wcm.at/forum/showthread.php/manfred_spitzer_internet_macht_dumm-244919.html?s=0269b853027f185a0232e3c0e7c61af7&


Digitale Demenz - Verblöden wir durch Computer?
Von der Kirchturmuhr bis zum Herzschrittmacher: Ein Leben ohne Computer ist heute nicht mehr vorstellbar. Für Kinder und Jugendliche hat er mittlerweile eine zentrale Rolle eingenommen. Er ersetzt nicht nur das Radio und den Fernseher sondern auch das Kicken auf dem Bolzplatz und das Tratschen über Klassenkameraden. Eine Entwicklung, die Sorgen bereiten sollte oder die sogar krank macht? Darüber diskutieren bei Peter Hahne der Hirnforscher Professor Manfred Spitzer und der Grundschulrektor Horst Hack.  http://peterhahne.zdf.de/ZDF/zdfportal/web/ZDF.de/Peter-Hahne/2942096/23915900/fd72cf/Digitale-Demenz.html


Eine andere Sache, die Psychologen aber herausgefunden haben, ist, dass Freundlichkeit ein Indiz für Intelligenz ist. Aber dann haben wiederum andere Psychologen jetzt herausgefunden, dass das nur für jüngere Menschen gilt. Im Alter gilt schier das Gegenteil. Da aber selten Altersangaben die Kommentare schmücken, ist also weder philosophisch noch psychologisch zu klären, ob Online-Unfreundlichkeit dann ein Indiz für das Gegenteil von Intelligenz ist, oder wie zum Beispiel die Kommentare zu diesem Text hier zu bewerten sein werden: Sind sie Zeichen der Hoffnung für die Menschheit, für deren digitale Demenz oder für die Devise Ellen Degeneres (einer amerikanische Fernseh-Lesbe): "Haters are my motivators"?
Cusanus würde sagen: Selig die, die es in einer Welt des Messens und der Alltagsanforderungen, der Kaufleute und Computerfreaks, der Informatiker und Philosophen, der Netten und aller anderen, ob Experten und Laien, denen in ihrem erfüllten Alltag nicht nur die Zeit, sondern auch die Lust auf zu viel Digitales und auf Hater-Aktivitäten fehlt. Damit ist zwar nicht geklärt, ob absolute Seligkeit, relative Computerbeschränkung und ein Quentchen Contenance viel mit Intelligenz zu tun haben, aber der gesunde Menschenverstand eines cusanischen Laien würde das wohl meinen. http://www.heise.de/tp/artikel/37/37464/1.html


Martin Lindner über “Digitale Demenz”by MARCEL WEISS on 20. AUGUST 2012
Martin Lindner (Dr.phil.habil. (Literaturwissenschaft, Semiotik, Medienwissenschaft)) hat auf Google+ das Buch “Digitale Demenz” des Hirnforschers Manfred Spitzer ausführlich rezensiert:
Eine Suche auf Google News nach “Digitale Demenz” fördert aktuell 1780 Ergebnisse zu Tage. Die Artikel über Spitzers Buch nehmen mehrheitlich die dortigen Thesen dankend auf.Es kommt mir so vor, als seien vor allem die deutschen Massemedien von einer von Wunschdenken angetriebenen ganz eigenen Art Demenz betroffen.

Aber sind unsere Kinder und ihre Gehirne durch digitale Medien – Spitzer nennt sie Lernverhinderungsmaschinen – wirklich in Gefahr? Ziehen wir mit den Digital Natives eine in ihrer Aufmerksamkeit gestörte Generation auf? Diese Frage möchte ich mit einem vehementen JEIN beantworten. Ein Jein deshalb, weil wir als Eltern gefragt sind, Spitzers Thesen nicht Wirklichkeit werden zu lassen. Wir müssen unsere Kinder auf ihrem digitalen Weg sinnvoll begleiten, Regeln vereinbaren und überprüfen, Alternativen bieten, wenn sie angezeigt sind. Nur so können wir dafür sorgen, dass eine verantwortungsbewusste medienkompetente Generation entsteht. http://buecherkinder.wordpress.com/2012/08/27/digitale-demenz-oder-alles-nur-quatsch/


Mit nichts lässt es sich momentan so schön gruseln wie mit der Angst vor allem, was irgendwie digital ist. Der Gehirnforscher Manfred Spitzer hat deswegen sein neues Buch “Digitale Demenz” genannt. Doch statt auf weniger käme es auf besseren Umgang mit Computern an.
http://www.cicero.de/salon/angst-vor-dem-netz-computer-machen-doof/51564


Manfred Spitzer: ''Internet macht dumm'' - Auslagerung des Denkens auf Maschinen schadet dem Gehirn:
Ulm (pte003/18.08.2012/06:10) - Unsere geistige Leistungsfähigkeit nimmt ab, weil wir zu häufig digitale Medien nutzen. Mit dieser Gesellschaftskritik lässt der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer in seinem bei Droemer erschienenen Buch "Digitale Demenz - wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen" aufhorchen. Im pressetext-Interview legt der ärztliche Leiter der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm  dar, wie Internet, Konsolen, Smartphones und Co das Gehirn schädigen.
https://search.pressetext.com/news/20120818003


Schon bevor ich das Buch gelesen habe, war ich in intensive Diskussionen darüber verwickelt: Der Bildungsjournalist Christian Füller warf mir und dem Medienpädagogen Beat Doebeli vor, »verbohrt« zu sein und »Aufklärung und Diskurs« zu »blockieren«. Entsprechend nahm ich mir vor, das Buch wohlwollend zu lesen.

Das habe ich nun getan und werde meine Rezension in zwei Teile gliedern: Zuerst in einen kritischen Teil, der sich auf die Methodik, Rhetorik und Argumentation von Spitzer bezieht, dann in einen eher zusammenfassenden, in dem ich die wesentlichen Thesen Spitzers festhalte und diskutiere. Wer sich also nicht für meine etwas ausführlich geratene Methodenkritik interessiert, soll einfach runterscrollen.
http://schulesocialmedia.com/2012/08/22/rezension-manfred-spitzer-digitale-demenz/




Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, Manfred Spitzer keine weitere Plattform zu geben,  indem ich auch noch darüber schreibe. Weil ich eine Anfrage zur Betreuung einer Diplomarbeit zur “Digitalen Demenz” und den Auswirkungen für den Einsatz neuer Medien an österr. Fachschulen erhalten habe, schreibe ich nun doch.
Was es mit dem Begriff und neuem Phänomen “digitale Demenz” auf sich hat, kann man in einem Beitrag von Telepolis aus dem Jahre 2007 gut nachlesen: Immer mehr südkoreanische junge Erwachsenen sind laut einer Befragung eines Jobportals von ihren Mobilgeräten abhängig und wissen viele Dinge – Passwörter, Telefonnummern, Geburtstage – nicht. Ein interessantes Phänomen, ja! Durchaus wert, die Erfahrungen aus Korea aufzugreifen, die Situationen der Länder zu vergleichen und zu überlegen ob es etwas ähnliches auch in Europa zu befürchten gibt, ob man davor Angst haben muss und wie man dem vorbeugen kann.
https://sansch.wordpress.com/2012/08/19/digitale-demenz-ist-ein-problem-der-deutschsprachigen-sagt-google-und-manfred-spitzer/






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