24 Oktober 2016

Lesen macht klug und schön 1243 - Carolin Emcke - Weil es sagbar ist


Welche Bedingungen muss eine Gesellschaft schaffen, damit die Opfer von Gewalt über das Erlittene sprechen können? 
Diesen Fragen stellt sich Carolin Emcke mit ihren Essays in der Überzeugung, dass es nicht nur möglich, sondern nötig ist,

Carolin Emcke - Weil es sagbar ist
Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit








Verlag: S. Fischer

ISBN: 978-3-596-19685-2
jetzt als Taschenbuch
10,99 €

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Warum lässt Gewalt die Betroffenen oft verstummen? Was bedeutet das für uns, die Verschonten? Wie lässt sich von Krieg und Gewalt erzählen? Warum lässt Gewalt die Betroffenen oft verstummen? Was bedeutet das für uns, die Verschonten? 
Carolin Emcke bereist seit Jahren von Krieg und Gewalt versehrte Länder. Immer wieder wird sie gebeten, die schrecklichen Erlebnisse der Menschen aufzuschreiben. 
Gibt es dabei Grenzen des Verstehens? Schwellen des Sagbaren? Welche Bedingungen muss eine Gesellschaft schaffen, damit die Opfer von Gewalt über das Erlittene sprechen können? 
Diesen Fragen stellt sich Carolin Emcke mit ihren Essays in der Überzeugung, dass es nicht nur möglich, sondern nötig ist, vom Leid anderer zu erzählen - für die Opfer von Gewalt ebenso wie für die Gemeinschaft, in der wir leben wollen. 
Für ihre scharfsinnigen und empathischen Texte erhielt sie zuletzt den Merck-Preis 2014, den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus und die Auszeichnung »Journalistin des Jahres«.

Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie in London, Frankfurt/Main und Harvard. Sie promovierte über den Begriff »kollektiver Identitäten«.
Von 1998 bis 2013 bereiste Carolin Emcke weltweit Krisenregionen und berichtete darüber. 2003/2004 war sie als Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale University.
Sie ist freie Publizistin und engagiert sich immer wieder mit künstlerischen Projekten und Interventionen, u.a. die Thementage »Krieg erzählen« am Haus der Kulturen der Welt. Seit über zehn Jahren organisiert und moderiert Carolin Emcke die monatliche Diskussionsreihe »Streitraum« an der Schaubühne Berlin. Für ihr Schaffen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus, dem Lessing-Preis des Freistaates Sachsen und dem Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. 2016 erhält sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Bei S. Fischer erschienen ›Von den Kriegen. Briefe an Freunde‹, ›Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF‹, ›Wie wir begehren‹ und ›Weil es sagbar ist: Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit‹. Im Oktober 2016 erscheint ihr neues Buch ›Gegen den Hass‹.

http://www.carolin-emcke.de/
Leseprobe: http://www.fischerverlage.de/media/fs/308/LP_978-3-10-017019-4.pdf


Presse: 




»Emckes Texte halten die Frage lebendig, ob es gleichgültig ist, wenn Menschen übertönt werden und verstummen, während andere beredt ihre Macht ausüben.«
Elisabeth von Thadden, Die Zeit

»Gut also, dass mit dem Friedenspreis […] eine Autorin ausgezeichnet wird, die erfolgreich an der moralischen Aufladung der politischen Auseinandersetzung des öffentlichen Geredes arbeitet.«
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2014
Caroline Emcke verhandelt in ihrem Essay "Weil es sagbar ist" die Möglichkeit eines angemessenen Kriegs- und Krisenjournalismus auf so eindringliche und reflektierte Art und Weise, dass er zur Pflichtlektüre für Kollegen werden sollte, meint Oliver Pfohlmann. Emcke geht der Frage nach, warum es für die Opfer von Gewalt oft so schwierig ist, vom eigenen Leid zu berichten; warum es für die Gesellschaft trotzdem wichtig ist, dass von diesem Leid erzählt wird; und wie es möglich sein könnte, die voreilige Berufung auf die Unsagbarkeit zu vermeiden, erklärt der Rezensent. Auch die anderen Essays des Bandes sind größtenteils sehr lesenswert, findet Pfohlmann.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.11.2013
Gegen die Rede vom Unsagbaren zieht die Autorin wie keine andere ins Feld, schreibt Christian Geyer voller Hochachtung für Carolin Emcke, die in diesem Buch, wie der Rezensent erklärt, eine Art philosophische Traumatherapie entwickelt. Wenn sich Emcke dabei gegen den Jargon der Heiler und gegen die wohlfeile Anwendung von Formeln (etwa bei der Beschreibung des Grauens von Auschwitz) wendet, staunt Geyer, wie weit die Autorin mit ihrer Sprache dem Unrecht zu Leibe rückt, bis es tatsächlich sagbar ist. Allerdings sieht er auch die Grenzen dieser Kritik. Da nämlich, wo Schweigen eine Strategie der Opfer ist. Und das ritualisierte Reden angesichts eines Grauens erscheint dem Rezensenten auch nicht gar so verdammenswert, wie Emcke es darstellt. Immerhin, meint er, widersetzt es sich einer Ausformulierung des Gemeinten ja nicht.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 31.10.2013
Verglichen mit den lebendigen Reportagen der Journalistin Carolin Emcke kommt ihr Essay-Band "Weil es sagbar ist" trocken und wenig fokussiert daher, konstatiert Tim Neshitov etwas enttäuscht. Den dreizehn Aufsätze hätte ein Redigat gutgetan, zudem vermisst er eine Beantwortung der an sich spannenden Frage nach dem Zusammenhang von Gewalt und Sprachlosigkeit, die der Band stellt. Die Schilderungen ihrer Erlebnisse in Krisenregionen stoßen, so findet der Rezensent, eher an die Grenzen des Erzählbaren als dass sie die Opfer zu Wort kommen lassen. Bei der Nüchternheit des wissenschaftlichen Duktus wünscht er sich die Eindringlichkeit ihrer preisgekrönten Reportagen auch für die Essays.


»ein scharfsinniges und eindrucksvolles Plädoyer für die Kraft des Erzählens«
Frieder Wolfsberger, Gehirn und Geist, 04.04.2014

»Dem langen Aufsatz folgen kürzere […] Essays und Reden. Alle zeigen Emckes Stärke: das glückliche Zusammentreffen von gedanklicher Schärfe, Erfahrungsreichtum und emotionaler Präsenz.«
Eva Weber-Guskar, Philosophie Magazin, Februar 2014

»Ihr Essay ist überzeugend genug, dass man ihn […] zur journalistischen Pflichtlektüre machen sollte.«
Oliver Pfohlmann, Neue Zürcher Zeitung, 13.02.2014


»Carolin Emckes Fähigkeit zu Empathie und Reflexion, ihre Beharrlichkeit und ihr Nichtzufriedengeben mit einfachen Antworten machen dieses Buch ebenso lesenswert wie ihre Reportagen.«
Ralph Gerstenberg, Deutschlandfunk (Andruck), 25.11.2013

»Unaufgeregt und doch engagiert, persönlich und auf gesellschaftliche Relevanz hin gedacht.«
Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur, 27.10.2013


»[Das Buch] bietet keine endgültigen Antworten. Vielmehr wirft Emckes neues Werk Fragen auf, die ihren Aufschrei gegen die Sprachlosigkeit verständlich und zeitgemäß erscheinen lassen.«
Inga Pylypchuk, Die Welt (Literarische Welt), 12.10.2013



»wie immer bei Carolin Emcke lesenswert«
Julia Kospach, Falter (Bücher-Herbst 2013), 10.10.2013





weitere Literatur der Autorin:
Carolin Emcke: Weil es sagbar ist. Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit
 
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013
Wie lässt sich von Krieg und Gewalt erzählen? Warum lässt Gewalt die Betroffenen oft verstummen? Was bedeutet das für uns, die Verschonten? Carolin Emcke bereist seit Jahren von Krieg und Gewalt versehrte…

Carolin Emcke: Wie wir begehren. 
 
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2012
Entdecken wir das Begehren oder entdeckt das Begehren uns? Wie frei sind wir, unser Begehren zu leben? Hat es nur eine Form oder ändert es sich, wird tiefer, zarter, radikaler? Carolin Emcke schildert…

Carolin Emcke: Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF
 
S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M. 2008
Am 30. November 1989 wurde der Vorstandssprecher der Deutschen Bank Alfred Herrhausen in Bad Homburg mit einer Sprengladung getötet, einer der letzten Morde der Rote Armee Fraktion. Achtzehn Jahre lang…

Carolin Emcke: Von den Kriegen. Briefe an Freunde
 
S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2004
Unterwegs in den Krisengebieten der Welt - wie gehen Menschen mit Krieg und Gewalt um, was verändert sich angesichts des fremden Leids im Berichterstatter, welche Rolle kommt dem Zeugen zu? Carolin Emcke…




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